Energie & Nachhaltigkeit. Warum auch kleine Schritte Großes bewirken.
Unser Kompetenzfeld Energie & Nachhaltigkeit bündelt Know-how.
Das Kompetenzfeld ist ein interdisziplinäres Team aus den Bereichen Projektvorbereitung, Architektur und Technische Ausrüstung (TA). 2020 haben wir das assmann-Kompetenzfeld Energie und Nachhaltigkeit neu aufgestellt, um die drängenden Themen stärker in den Fokus zu rücken und im Unternehmen sichtbarer zu machen. Ein aus unserer Sicht unabdingbares Engagement. Wir bündeln Know-how, bereiten relevante Informationen auf und sorgen für den notwendigen Wissenstransfer unter den Kollegen. Damit stoßen wir interne Prozesse an, beschleunigen sie und sensibilisieren insgesamt für Nachhaltigkeitsaspekte. Klimaschonendes Bauen ist keine Zukunftsvision. Klimaschonendes Bauen muss aktiv umgesetzt werden. Von Anfang an.
Netzwerken im DGNB - Wissen wächst, weil wir es teilen.
Um diese Idee noch intensiver verfolgen zu können, sind wir mit der assmann architekten GmbH als Teil der assmann gruppe Mitte 2022 Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltigkeit (DGNB). Ein deutliches Statement für die Themen Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien. Und eine hervorragende Plattform für den Informationsaustausch. Der DGNB bietet uns ein umfassendes und äußerst kompetentes Netzwerk, spannende Veranstaltungen, Vorträge und Projekte, Weiterbildungen und Beratung. Darüber hinaus sind unsere eigenen Erfahrungen als Content innerhalb des Netzwerkes gefragt. Der Austausch unter den engagierten Mitgliedern erfolgt auf Augenhöhe, ein beständiges Geben und Nehmen. So wächst unser Wissen stetig, weil wir es miteinander teilen. Ein Gewinn für alle. Genauso wie die wertvollen Kontakte zu Fachplanern und Spezialisten, die auch für ungewöhnliche Herausforderungen neue Antworten finden.
Phase Nachhaltigkeit – Das neue Normal im Planungsprozess.
Nachhaltigkeitsthemen als neues Normal im Planungsprozess zu implementieren, so lautet die Aufgabe für alle am Bau Beteiligten und das ist unser Ansporn. Einen unkomplizierten und schnell umsetzbaren Ansatz bietet uns hier die sogenannte Phase Nachhaltigkeit. Die Initiative des DGNB und der Bundesarchitektenkammer hat sich zum Ziel gesetzt, Nachhaltigkeit in allen Projekt-Phasen zu verankern und dabei bereits in der frühen Leistungsphase 0 zu starten. Und zwar nicht nur dann, wenn eine Zertifizierung ansteht. Vielmehr geht es darum, den Bauherrn für relevante Punkte frühzeitig zu sensibilisieren, eine Gewichtung und Investitionsbereitschaft abzufragen. Als Unterzeichner der Initiative steht uns beispielsweise das Instrument einer Checkliste zur Verfügung. Sie berücksichtigt unter anderem Aspekte in Bezug auf CO2-Ausstoß, den ökologischen Fußabdruck, kreislauffähige Baumaterialien sowie das Gebäude als Energiequelle und trägt somit zur Schärfung eines Projekts in Sachen Nachhaltigkeit bei. Diese Deklaration, die Bauherren und Planer am Ende unterzeichnen, ist ein wichtiger Leitfaden für Nachhaltigkeitsziele. Und es ist ein dynamisches Dokument, das von der Initiative und allen Unterzeichnern regelmäßig diskutiert, kritisch hinterfragt und inhaltlich weiterentwickelt wird.
Integrale Planung heißt Verantwortung im Sinne der Nachhaltigkeit.
Die Phase Nachhaltigkeit unterstützt damit auch unseren Ansatz der integralen Planung. Das heißt, alle Kompetenzen und Disziplinen arbeiten von Anfang an zusammen. Hand in Hand. Schließlich werden in den frühen Leistungsphasen die Weichen für ein nachhaltiges Projekt gestellt. Aspekte der Nachhaltigkeit zeigen sich dabei schon in der Grundstückssuche. Aktuell werden Tag für Tag rund 56 Hektar Fläche neu versiegelt. Bisher noch unbebaute Flächen erfüllen aber wichtige Funktionen für das Gleichgewicht der Ökosysteme. Also müssen wir auch mit dem Grund und Boden als endliche Ressource sparsam umgehen. Nachhaltig zu agieren heißt, Flächen verantwortungsvoll zu nutzen. Und die Auswahl neuer Grundstücke unter ökologischen Aspekten wie Lebensraum Natur, Artenschutz, gute Erreichbarkeit mit ÖPNV oder Fahrrad und umweltverträgliche Energieversorgung zu betrachten. Aber auch „Nachverdichtung statt Neuverdichtung“ oder „Umbau statt Neubau“ spielen eine wichtige Rolle im Sinne der Nachhaltigkeit. Ein Redevelopment verbraucht beispielsweise deutlich weniger CO2 als jeder Neubau.
Weniger ist mehr. Nachhaltigkeit muss nicht teurer sein.
Genau diese vielfältigen Aspekte der Nachhaltigkeit beleuchten wir unter anderem in unseren Machbarkeitsstudien. Sie erläutern das mögliche Potenzial einer freien Fläche, einer Bestandsimmobile oder eines bereits bebauten Campus. Dabei ist nachhaltiges Planen und Bauen nicht unbedingt teurer. Im Gegenteil. Wer frühzeitig die Themen Flächeneffizienz, multifunktionale Räume, eine ausgewogene technische Ausstattung, Grünanlagen und Photovoltaik in seine Planung einbezieht, verbraucht am Ende deutlich weniger Ressourcen. So reduziert der Bauherr seine Kosten und hat wichtige Nachhaltigkeitsziele erreicht. Wenn man den durchschnittlichen Lebenszyklus einer Immobilie von rund 60 bis 70 Jahren mitrechnet, bedeuten geringere Betriebskosten unter dem Strich eine enorme Einsparung. Deshalb ist eine nachhaltige Gebäudebasis mit einer gut gedämmten Hülle auch das A und O jeder Planung. Je weniger Energie eine Immobilie benötigt, desto ressourcenschonender kann die Technische Ausrüstung planen.
Leuchtturmprojekt „Klimaschule“: Die Heinrich-Böll-Gesamtschule in Bornheim-Merten
Ein 21.000 m² großer Neubau inklusive Dreifachturnhalle, der alle Anforderungen eines zeitgemäßen und leistungsfähigen Schulgebäudes erfüllt: Für dieses Projekt haben wir als assmann gruppe die Generalplanung übernommen. Leitgedanken unseres Konzeptes sind neben Nachhaltigkeit und Klimaschutz vor allem ein gut organisierter, funktionaler, auf den Bedarf des Nutzers abgestimmter und wirtschaftlicher Schulkomplex. Das Energiekonzept sowie die beabsichtigte Realisierung in Holz-Beton-Hybridbauweise sorgen für eine vorbildliche CO2-Bilanz. Die neue „Klimaschule“ erfüllt die Anforderungen an die Bundesförderung für effiziente Gebäude 40. Damit ist der Primärenergiebedarf um 60 Prozent besser als das Referenzgebäude. Vorrang haben natürliche oder recycelte und schadstoffarme Baustoffe. Beton, Stahl und Holz sollen so verbaut werden, dass eine Trennbarkeit am Ende des Lebenszyklus nach dem Cradle to Cradle-Prinzip gewährleistet wird. Außerdem sollen rund 70 Prozent des Gebäude-Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen genutzt werden, u. a. über Brunnenwärmepumpen und großflächige PV-Anlagen auf den Dächern. Die Rückhaltung des Regenwassers erfolgt über Gründächer und Wasserflächen auf dem Grundstück.
Auch in kleinen Vorhaben steckt großes Potenzial.
Es müssen nicht immer die sogenannten Leuchtturmprojekte effiziente Meilensteine setzen. Auch in kleinen Vorhaben steckt großes Potenzial. Wie die Stromerzeugung mit Photovoltaik zum Beispiel oder die Nachrüstung von Luft-Wärme-Pumpen. Wichtig ist eine kompetente Beratung bei allen Vorhaben. Was ist überhaupt möglich, wenn man z.B. einen bestehenden Gebäudekomplex saniert? Wie lässt er sich mit erneuerbaren Energien aufrüsten? Wärmepumpe, Geothermie, Schluckbrunnentechnik, PV-Technik oder Solarthermie? Potenzial bieten auch eine effiziente Mess- und Regeltechnik, LED-Präsenzmelder, Beleuchtungskonzepte und ein einfacher hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage im Bestand. Jede kleinste Effizienzsteigerung in unseren Projekten – ob groß oder klein – führt zu mehr Nachhaltigkeit und ist somit ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Es gilt, diese Chance JETZT zu nutzen.