Stadthaus 4 in Münster nimmt Gestalt an
Bauherr Bauwerke Münster GmbH
assmann Projektsteuerung und Objektüberwachung
Architektur HASCHER JEHLE Architektur, Berlin
Bild assmann gruppe
Aus der Vogelperspektive wird sichtbar, was sich am Boden stetig verändert: Das neue Stadthaus 4 in Münster nimmt zunehmend Gestalt an. Die Baugrube ist weitgehend ausgehoben, rund 15.000 Kubikmeter Erde müssen noch entfernt und fachgerecht entsorgt werden. Das unbelastete Erdmaterial wird im Renaturierungsprojekt HaLiMa in Haltern-Lippramsdorf und Marl weiterverwendet. Dort entsteht eine rund 60 Hektar große Auenlandschaft, während gleichzeitig die Hochwasserschutzdeiche entlang der Lippe erneuert werden.
Das Bauvorhaben liegt aktuell voll im Zeitplan. Die Fertigstellung der Baugrube ist für Anfang Dezember 2025 vorgesehen. Für den Spezialtiefbau ist die Harald Gollwitzer GmbH verantwortlich, die Erdarbeiten übernimmt die BLR Erdbau und Abbruchtechnik GmbH. Mit dem Abschluss dieser Arbeiten sind die Voraussetzungen für die nächsten Bauabschnitte geschaffen – die Vergabe des Rohbaus ist bereits erfolgt.
Realisiert wird das Stadthaus 4 auf dem Grundstück der Kiesekampsmühle am Albersloher Weg, in direkter Nachbarschaft zum Stadthaus 3. Dort entsteht ein sechsgeschossiges Bürogebäude mit Blockrandbebauung und begrüntem Innenhof. Die Stadt Münster verfolgt dabei strategische Ziele: ihre Gebäude klimaneutral auszurichten, die digitale Infrastruktur weiterzuentwickeln, Bürostandorte kundenorientiert zu konzentrieren, neue Arbeitsmodelle umzusetzen und den Mitarbeitenden ein modernes Umfeld zur Verfügung zu stellen. Zudem werden Einheiten aus den Bereichen Soziales und Bildung von dezentralen Standorten zusammengeführt, um die städtischen Dienstleistungen für die Bürgerschaft zu zentralisieren und Wege zwischen Dienstgebäuden zu optimieren.
Das Stadthaus 4 steht damit in einer Reihe mit den Stadthäusern 1 bis 3, für die ein Clustering gleich gelagerter Aufgaben vorgesehen ist. Durch weitere Zusammenführungen können dezentral angemietete Dienstgebäude sukzessive aufgegeben werden.
Mit dem Neubau entsteht ein zeitgemäßes Umfeld für Mitarbeitende und Besucher: Im Erdgeschoss und der ersten Etage ist der Kundenservice untergebracht, darüber entstehen flexibel nutzbare Büroflächen. Ergänzt wird das Raumangebot durch eine Großküche sowie eine Tiefgarage mit Stellplätzen für Fahrräder und Pkw.
Der geschwungene Baukörper bildet einen städtebaulichen Auftakt am Albersloher Weg. Höhenstaffelung und plastisch ausgearbeitete Fassadenelemente gliedern das Gebäude und beleben den Straßenraum. Im Inneren sorgen begrünte Hof- und Terrassenflächen für Aufenthaltsqualität und ein angenehmes Mikroklima. Die oberirdischen Geschosse entstehen in konventioneller Bauweise. Dabei kommen moderne Baustoffe zum Einsatz, die sowohl energetischen als auch gestalterischen Anforderungen gerecht werden. Die Fassade kombiniert geschlossene und verglaste Elemente für eine flexible Raumaufteilung. Photovoltaikmodule auf opaken Flächen und dem Dach steigern die Energieeffizienz. Schallgedämmte Öffnungsklappen ermöglichen eine natürliche Belüftung.
Für die Projektsteuerung und die Objektüberwachung ist die assmann gruppe verantwortlich.