NRW setzt mit Grundsteinlegung Impuls für globale Batterietechnologie

Bauherr: NRW.URBAN GmbH & Co. KG im Treuhandauftrag des Landes NRW
Projektsteuerung: assmann
Generalplanung: Carpus+Partner AG
Bild: ARTVISU Artur Krause
In Münster entsteht auf einer Gesamtfläche von 56.000 m² eine weltweit einzigartige Einrichtung für Batterieforschung. Ziel ist es, systemrelevantes Know-how zu entwickeln, technologische Abhängigkeiten zu verringern und die Innovationskraft Deutschlands im Bereich der Energiespeicherung zu stärken. Die Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB Fab) fördert damit die internationale Sichtbarkeit Münsters als Standort für Zukunftstechnologien.
Mit der Grundsteinlegung für den zweiten Bauabschnitt hat Nordrhein-Westfalen einen weiteren Impuls für die Batterieproduktion der nächsten Generation gesetzt. Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur, Wissenschaftsministerin Ina Brandes und Staatssekretär Dr. Rolf-Dieter Jungk vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt nahmen auch an der Zeremonie teil und unterstrichen die strategische Bedeutung des Projekts für Europa und den Standort Deutschland. Auch Timm Braun als Repräsentant des assmann-Projektteams war vor Ort und begleitete die Veranstaltung persönlich.
Der erste Bauabschnitt, die sogenannte PreFab, bildet seit 2024 den gesamten Produktionsprozess von Batteriezellen ab. Auf einem 17.000 m² großen Grundstück ist eine Fertigungsstraße mit rund 3.000 m² Forschungsfläche entstanden. Der Forschungsbetrieb wurde dort schrittweise aufgenommen und liefert heute wichtige Grundlagen für die spätere Hochskalierung.
Im zweiten Bauabschnitt entstehen in direkter Nachbarschaft zur PreFab industrielle Produktionslinien auf rund 31.000 m². Sie ermöglichen die Erforschung und Weiterentwicklung von Zelltechnologien im Gigawatt-Maßstab. Perspektivisch arbeiten bis zu 150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an ökonomisch und ökologisch nachhaltigen Verfahren entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Die Fraunhofer-Gesellschaft schafft mit der FFB Fab eine Plattform für industrienahe Forschung. Unternehmen können einzelne Prozessschritte unter wissenschaftlicher Begleitung testen. So entsteht eine Brücke zwischen Grundlagenforschung und industrieller Anwendung – ein entscheidender Beitrag zur Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit im Zukunftsfeld Batterietechnologie.
Die Projektsteuerung für beide Bauabschnitte liegt bei der assmann gruppe, beauftragt durch NRW.URBAN im Treuhandauftrag für das Land Nordrhein-Westfalen. Das Land investiert rund 320 Millionen Euro in Grundstücke und Gebäude. Der Bund unterstützt den Aufbau der Forschungsanlagen mit bis zu 500 Millionen Euro. Gemeinsam entsteht eine Infrastruktur, die die Energiewende vorantreibt, Europas technologische Souveränität hervorhebt und den Industriestandort Deutschland zukunftsfähig macht.
Mit dem Batterie-Ökosystem BatteryCityMünster, zu dem auch das MEET Batterieforschungszentrum der Universität Münster und das Helmholtz-Institut Münster gehören, gelingt bereits heute die Ansiedlung von Unternehmen und Start-ups. Die Region entwickelt sich zu einem internationalen Zentrum für Batterieforschung und nachhaltige Energiespeicherung.