Rückbau des Feuerwehrstützpunktes Usingen gestartet – Weg frei für zukunftsweisenden Neubau

Bild Stadt Usingen
Bauherr Stadt Usingen
assmann Projektsteuerung
Architektur Lengfeld & Wilisch Architekten PartG mbB
Mit dem ersten Kratzen des Baggerlöffels an der Fassade der alten Fahrzeughalle gab Bürgermeister Steffen Wernard das Startsignal für den Rückbau des Feuerwehrstützpunktes in Usingen. In der Kabine eines Raupenbaggers übernahm er selbst das Steuer und setzte die ersten Abrissbewegungen – ein symbolischer Auftakt für den Neubeginn im städtischen Brandschutz.
Bereits Ende Mai war die Interimsmaßnahme erfolgreich abgeschlossen: Die Feuerwehr Usingen ist auf eine temporäre Fläche umgezogen, sodass der Rückbau des alten Gebäudes nun planmäßig erfolgen kann. Bürgermeister Wernard nutzte die Gelegenheit, um den zahlreichen engagierten Feuerwehrleuten für ihren Einsatz beim Umzug und den damit verbundenen logistischen Herausforderungen zu danken.
Am Standort Weilburger Straße 44 entsteht in den kommenden Jahren ein modernes Feuerwehrzentrum mit überregionaler Bedeutung. Neben der neuen Wache der Feuerwehr Usingen-Mitte werden dort auch der Interkommunale Zweckverband (IKZ), die Kreisatemschutzstrecke des Hochtaunuskreises sowie zentrale Werkstätten für Schlauchpflege, Atemschutz und Kleiderkammer untergebracht. Der Neubau wird nach dem Rückbau an nahezu gleicher Stelle realisiert. Zuvor mussten jedoch umfangreiche Genehmigungsverfahren und behördliche Auflagen erfüllt werden.
Das bestehende Gebäude aus dem Jahr 1984 ist in baulicher und energetischer Hinsicht stark sanierungsbedürftig. Fenster, Dächer, Wände und die gesamte Haustechnik entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen. Eine Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2021 kam daher zu dem Ergebnis, dass eine Sanierung wirtschaftlich nicht vertretbar ist.
"Während der Planung mussten wir auf mehrere unvorhersehbare Entwicklungen reagieren“, sagt Dipl.-Ing. Architektin Kristine Kalvane. „Neue Erkenntnisse und geänderte Rahmenbedingungen machten zusätzliche Maßnahmen notwendig. So wird der Neubau an die Heizzentrale der Hochtaunusklinik angeschlossen, um Nahwärme zu nutzen. Auch die alte Heizungsanlage des benachbarten Bauhofs wird in das neue Energiekonzept eingebunden. Zusätzlicher Handlungsbedarf besteht außerdem auf den Außenlagerflächen – auch das berücksichtigen wir nun in der Gesamtplanung.“
Wie bei vielen städtischen Bauprojekten ist auch hier der städtebauliche Kontext komplex. Der laufende Betrieb betroffener Einrichtungen muss während der Bauzeit aufrechterhalten werden. Gleichzeitig gilt es, die Interessen der Nachbarschaft sowie der verschiedenen Nutzergruppen zu berücksichtigen.
Derzeit wird mit einer Fertigstellung des Neubaus bis Ende 2027 gerechnet.