Young BIM Professional

Freitagmorgen, kurz nach 8 Uhr in Dortmund: Die ersten Studenten versammeln sich im iRoom an der TU Dortmund. Der Start in ihr Wintersemester beginnt mit einem Crashkurs in CAD. Während die meisten Vorlesungen zum größten Teil auf passive Informationsübermittlung setzen, folgt die Idee des Wahlpflichtkurses „Planen und Bauen mit BIM“ einem interaktiven Grundsatz.

Pia Hellstern
Über die Autorin


Pia Hellstern, B.A. studierte nach ihrem Bachelor in Architektur berufsbegleitend Bauprozessmanagement und Immobilienwirtschaft. Das assmann-Team begleitete sie bis 2019 in den Bereichen der Projektsteuerung und dem BIM-Management. Parallel dazu lehrte sie im Rahmen der Kooperation zwischen assmann und der TU Dortmund als Gastdozentin im Wahlpflichtfach „Planen und Bauen mit BIM“ die grundlegenden Inhalte der BIM-Methode.

In den ersten beiden Veranstaltungen bekommen die Studierenden neben Kaffee gegen die frühe Uhrzeit einen Praxiskurs im digitalen Zeichnen und Aufbauen von 3D-Modellen. Im Anschluss gibt es etwas Basiswissen, um mit den neuen Begriffen, die BIM mit sich bringt, umgehen zu können. Während das Semester voranschreitet, probieren sich die Teilnehmer dann ab der Hälfte der zehnteiligen Veranstaltungsreihe eigenständig an ihren Laptops im Zuge einer praktischen Übung. Der Workshop-Charakter ermöglicht dabei eine lebendige und interaktive Auseinandersetzung mit dem neuen Wissen.

Der Wahlpflichtschein kann im Masterstudiengang Bauprozessmanagement und Immobilienmanagement an der TU freiwillig gewählt werden. Die Teilnehmer kommen also mit unterschiedlichem Background in die Veranstaltung. Der offene Dialog zwischen den Studenten und der CAD-Basiskurs schaffen aber eine gute Grundlage, um alle auf ein ähnliches Level zu bringen und anschließend gemeinschaftlich den Prozess voranzutreiben. Die Herangehensweise der Lehrveranstaltung spiegelt dabei die Praxis wider. Denn auch im Büro kommen Projektteilnehmer mit unterschiedlichstem Know-how zusammen, um gemeinschaftlich Projekte mit Hilfe der BIM-Methode zu verwirklichen.


Das erste Semester gliedert sich einerseits in die Grundlagenübermittlung mit Diskussionsrunden und zum anderen in den Anwenderpart. Im zweiten Bereich liegt der Fokus auf der Modellierung eines zweigeschossigen Architekturkörpers sowie auf der anschließenden Zuteilung von Eigenschaften, den sogenannten Attributen. Der Kurs lebt insbesondere vom Austausch zwischen den Studierenden und assmann.

Das zweite Semester baut auf den vorhandenen Modellen auf, die die Studenten in Eigenleistung erstellt haben. Die erworbenen Grundlagen bilden dabei die Basis, um weitere Skills in den Schwerpunkten Kostenplanung, Mengenermittlung und LV Erstellung zu sammeln.

Beide Semester schließen mit einer mündlichen Prüfung ab. Denn im persönlichen Gespräch lassen sich die eigenen Ideen der Studierenden, die während der Bearbeitung der jeweiligen Hausarbeit entstanden sind, am besten vermitteln. Ganz direkt erhalten wir so Zugang zu der Lernerfahrung und zum studentischen Input.


Geheimnis des Potentials ... Zusammenfassend lässt sich festhalten: Die seit 2016 bestehende Kooperation mit der Technischen Universität Dortmund stellt für assmann einen großen Mehrwert dar. Im eigenen Haus nutzen wir die BIM-Methode bereits seit Jahren für unterschiedliche Einsatzfelder. Gute Erfahrungen haben wir insbesondere im Bereich der Planung sammeln können. Denn bei Koordinationsbesprechungen mit einer Vielzahl an Beteiligten aus unterschiedlichen Bereichen lassen sich mittels geeigneter Software verschiedene Modelle zusammenspielen und damit komplizierte Details austauschen. Durch diese transparentere Form der Planung und der Kommunikation werden Fehler vermieden, der Einsatz von Visualisierungen erleichtert gleichzeitig die Entscheidungsfindung. Darauf aufbauend lassen sich zu einem späteren Zeitpunkt des Projektes Mengen und Kosten aus den erstellten 3D-Modellen generieren, die wir dann beispielsweise zur LV-Erstellung nutzen. Somit bietet die BIM-Methode uns in vielerlei Hinsicht die Möglichkeit, bestehende Prozesse zu optimieren und den gemeinschaftlichen Gedanken zu stärken.

Die BIM-orientierte Herangehensweise im Rahmen der Projektarbeit wird bürointern häufig von finanziellen und terminlichen Vorgaben beeinflusst. Im Gegensatz dazu hinterfragen und reflektieren die Studierenden die Thematik vollkommen wertfrei. Diesen unvoreingenommenen Blick auf das Thema empfinden wir als sehr bereichernd. Hinzu kommt, dass sich aus der Teilnahme am Wahlpflichtfach ein Interesse für die Ausformulierung einer Masterthesis mit BIM-Schwerpunkt ergeben kann, die wir auf Seiten von assmann gerne unterstützen. Und resultiert aus der Zusammenarbeit mit den Studenten eine Festanstellung, dann freuen wir uns ganz besonders, wenn junge Kolleginnen und Kollegen unser bestehendes Team bereichern.

Aufgrund der positiven Entwicklung und der hohen Motivation der Studenten an dem Wahlpflichtfach haben wir uns dazu entschieden, als kleines Dankeschön und als Zeichen der Wertschätzung am Ende der zwei Semester einen BIM-Award mit Preisgeld für die beste Arbeit zu vergeben. Die besten Absolventen erhalten dabei die Möglichkeit, ihre Beiträge im Rahmen einer Abendveranstaltung vorzustellen. Geladen sind sowohl Studenten und Mitarbeiter der Uni als auch externe Gäste aus der Wirtschaft, die sich für die zukunftsweisende Methodik interessieren. Neben Häppchen und Wein lässt sich der Abend auch zum Vernetzen und für nette Gespräche nutzen. So findet die Veranstaltungsreihe einen schönen Ausklang. Und zu Beginn des neuen Semesters kann es dann erneut heißen: Freitagmorgen, kurz nach 8 Uhr in Dortmund …

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