Archäologischer Fund auf dem „LWL Campus“ in Münster
Im Zuge der Baufeldfreimachung haben Stadtarchäologen eine Verteidigungsanlage aus der Zeit des Siebenjährigen Krieges (1756 bis 1763) auf dem Grundstück des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) entdeckt.
Archäologischer Fund LWL Münster

Bauherr Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Bau- und Liegenschaftsbetrieb (LWL)
assmann Generalplanung
Architektur assmann architekten
Bild assmann gruppe

Für viele Historiker gilt der Siebenjährige Krieg als erster Konflikt von globaler Dimension. In der Auseinandersetzung von 1756 bis 1763 kämpften alle europäischen Großmächte jener Zeit nicht nur um das geo- und machtpolitische Gleichgewicht in Europa und um die jeweils zugeordneten Kolonien, sondern auch um die Einflussnahme auf die transatlantischen Seewege, die Vorherrschaft über die außereuropäischen Stützpunkte in Afrika oder Indien und um Handelsvorteile.

Soldaten der Habsburger Monarchie versuchten in dieser Zeit mehrmals die Stadt Münster einzunehmen, scheiterten aber kläglich. Grund dafür waren zahlreich errichtete Verteidigungsanlagen, die nach Ende des Krieges wieder zurückgebaut wurden. Nun legten kürzlich Stadtarchäologen Reste einer solchen Verteidigungsschanze aus dieser Zeit frei.

Dies war möglich, weil momentan auf der Freifläche des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) an der Fürstenbergstraße 10-11 Bauarbeiten für einen L-förmigen Neubau eines neuen Verwaltungsgebäudes stattfinden.

Die Archäologen der Stadtarchäologie Münster wollen ihre Ausgrabungen, die sich auf einer Fläche von 1.500 Quadratmetern erstrecken und direkt neben dem LWL-Landeshaus liegen, im Mai abschließen. Der Aushub der Baugrube für den LWL-Neubau wird davon zeitlich nicht negativ beeinflusst und demzufolge im Anschluss vorgenommen.

Die Generalplaner der assmann gruppe rechnen mit einer planmäßigen Fertigstellung des Gebäudes bis spätestens Anfang 2025.